HC Vevey 1 vs. PSG Lyss 2: Sonntagsausflug an den Genfersee

16.03.2025

Matchbericht

Die Vorraussetzungen für das Auswärtsspiel in Vevey waren alles andere als ideal. Oder wie es Trainier Daniel Michel in der Garderobe sagte, ein Highlight seiner Karriere – wusste er doch einige Stunden vorher nicht einmal, wie viele Spieler er schliesslich dabeihaben wird. Insgesamt 12 Spieler traten dann die Reise an den Genfersee an und dass in einer völlig neuen Zusammenstellung. Mit dabei auf dem Spielfeld waren:

  • frischgebackener Torhüter-Vater
  • kränkelnder Stamm-Torhüter
  • Torhüter im Spielerdress
  • 3er-Block-Wurf-Altmeister
  • El Capitano
  • Flügelflitzenderrückraumshooter
  • Zürcher Rotsünder
  • Duracell-Sämi
  • Comeback-Joker
  • Ex-Fussball-Flügelläufer
  • Routinier auf Abschiedstour
  • Alter Mann mit Familiensupport

Wahrscheinlich hatte sich bei den restlichen gefühlt 30 SpielerPlus-Mitglieder herumgesprochen, dass in Vevey an diesem Sonntag Wasser gespart werden musste. Aber eine Dusche nach 60 Minuten Spielzeit und 4 kg Haftmittel wird auch überschätzt und der Sonntag hat gezeigt, dass funktionierende Duschen nicht benötigt werden.

Um die Voraussetzungen für dieses Spiel noch etwas herausfordernder zu gestaltet, verzichtete das Heimteam auf die Anzeigetafel inkl. Spieluhr und hatten wohl vergessen einen zweiten Schiedsrichter aufzubieten.

Nach knapp 20 Minuten Einspielzeit ging es dann aber doch noch los mit dem Handball. Obwohl zu Beginn eigentlich nur die Veveyer (Veveyier? Veveyaner?) auch wirklich Handball spielten. Die Lysser konzentrierten sich zu Beginn in erster Linie auf sehenswerte Fehlwürfe und hochstehende technische Fehler. Glücklicherweise hatte Torhüter 1 einen Motivationsschub und parierte den einen oder anderen Abschluss des Heimteams. Dieses wiederum ging ab und zu etwas fahrlässig mit den Chancen um, führte aber zur Pause komfortabel mit 15:7 Toren.

In der Garderobe appellierte das Trainergespann Michel/Michel nochmals, dass wir nicht mit Talent, dafür aber mit viel Herz ausgestattet sind. Und ja, es gab nichts zu verlieren, also wieso nicht einfach Spass haben am Handball spielen?

In den ersten Minuten nach Wiederbeginn ging es im Gleichschritt hin und her. Die Tordifferenz blieb hartnäckig bei 8 stehen, bis Vater Michel in die taktische Trickkiste griff. Wenn schon total 200 kg Kreisläufer-Masse vorhanden sind, wieso diese nicht auch einsetzen? Die Umstellung auf ein 4:2 im Angriff verwirrte den Gegner und machte sie etwas ratlos. Auf einmal holte das "Zwöi" Tor um Tor auf. Das Aufbäumen kam leider etwas zu spät (Die Uhren der Zeitnehmer spielten ebenfalls etwas verrückt), aber immerhin die zweite Spielhälfte konnte mit 5 Toren gewonnen werden und hat richtig Spass gemacht.

Zwar gab es für diese Leistung keine Punkte, dafür hatte es genügend Bier für jeden Spieler – was in dieser Saison nicht immer der Fall war. Die Rückfahrt im Team-Bus war dann auch unvergesslich, weil leicht muffig. Glücklicherweise war der Autor mit dem eigenen Auto angereist und konnte sich dieser Erfahrung entziehen.

Anmerkung: Die Herren am Liveticker passten ihre Leistung den Rahmenbedingungen an, denn aufmerksame Leser haben festgestellt, dass da einiges nicht stimmt…

Zusammenfassung

HC Vevey 1 vs. PSG Lyss 2 - 27:24 (15:7)
Vevey, Burier
SR: Thoulouze
Strafen: 1mal 2-Minuten gegen HC Vevey 1, keine 2-Minuten gegen PSG Lyss.

HC Vevey 1:
Amorim Brito (20%), Jeu (39%);
Badel (2), Castelain (1), Clot (7), Ducommun C. (2/2), Ducommun N. (2), Gaschard (2), Girardin (4), Jung (3), Lacroix (1), Novello (1), Paoli (2), Smolik

PSG Lyss:
Hofstetter (32%), Töpcke (25%);
Arbenz (1), Dennler, Franz (2), Keller (5), Kleist (1), Kohler (2), Künzi, Michel (8/4), Weidmann (1), Wyssmann (4)

© 2023 PSG Lyss